Norwegen und Mexiko übermitteln Klimaziele

 

Mit Norwegen und Mexiko haben zwei weitere Staaten dem UN-Klimasekretariat UNFCCC ihre Selbstverpflichtungen zum geplanten Pariser Klimavertrag übermittelt. Das teilte das UNFCCC am Freitag und am Samstag mit.

Demzufolge will Norwegen seine Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent (gegenüber 1990) senken. Das soll möglichst gemeinsam mit der EU geschehen, die ihre Emissionen ebenfalls bis 2030 um “mindestens” 40 Prozent senken will, teilte die norwegische Regierung mit. Hierfür will Norwegen in Kürze mit der EU Verhandlungen aufnehmen. Rund die Hälfte der Emissionen des Nicht-EU-Staates wird bereits durch den EU-Emissionshandel reguliert. Norwegen hat zudem in Aussicht gestellt, sein Reduktionsziel zu erhöhen. Dies allerdings unter der Bedingung, dass Emissionsminderungen, die über die 40 Prozent hinausgehen, durch internationale Marktmechanismen wie den Clean-Development-Mechanismus erreicht werden dürfen. Die 40 Prozent Senkung sollen ausschließlich innerhalb Europas erfolgen. Erst am Donnerstag hatte das norwegische Parlament beschlossen, bis 2017 ein Klimagesetz zu verabschieden, das die Klimaziele rechtlich verbindlich machen soll.

Die Selbstverpflichtung Mexikos als erstem außereuropäischen Staat sieht vor, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 22 Prozent zu senken – jedoch nicht gegenüber einem bestimmten Basisjahr, sondern gegenüber einem Business-as-usual-Szenario. Zusätzlich will das Land seine – ebenfalls klimawirksamen – Rußemissionen um 51 Prozent senken. Der Selbstverpflichtung zufolge bedeutet dies, dass das Schwellenland erst ab 2026 seine Emissionen absolut senken will. Abhängig von den konkreten Inhalten des Pariser Klimaabkommens ist Mexiko bereit, seine Reduktionsverpflichtungen zu erhöhen: bei den Treibhausemissionen von 22 Prozent auf 36 Prozent, bei den Rußemissionen von 51 Prozent auf 70 Prozent. Bedingung hierfür ist zum Beispiel die Festlegung eines internationalen Preises für Kohlendioxid, außerdem ein umfassender Technologietransfer von den Industriestaaten nach Mexiko.

Bis Ende März sind die Staaten der Welt dazu aufgerufen, ihre Selbstverpflichtungen zur Treibhausgasreduktion für das neue Klimaabkommen abzugeben, im Fachjargon Intended Nationally Determined Contributions, kurz INDCs. Bislang haben dies neben Norwegen und Mexiko erst die Schweiz und die EU-Staaten getan. Das UN-Klimasekretariat rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die restlichen Industriestaaten ihre Ziele in Kürze vorlegen werden. Bei einigen größeren Schwellenländern könne dies noch ein wenig länger dauern.

Das von den Staaten beschlossene Verfahren sieht vor, dass das Klimasekretariat diese Selbstverpflichtungen zusammenzählt und prüft, ob sie ausreichen, um die Erderwärmung auf durchschnittlich zwei Grad zu begrenzen. Die Selbstverpflichtungen können neben Plänen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen auch Konzepte zur Anpassung an den Klimawandel enthalten.

Quelle: www.klimaretter.info

 

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